Mozart mit Kuhglocken

Veröffentlicht: Mittwoch, 14. Juli 2010 Geschrieben von Detlef Lang

Mit Witz und meisterhaft gespielter Musik begeisterten "Gogol & Mäx" in Uslar

Mozart mit Kuhglocken
Ungleiches Duo: Während Gogol (links) von einem Solo am Piano träumt, stiehlt ihm Mäx, der fast jedem Gegenstand Töne entlocken kann, immer wieder die Schau. Foto: Schmidt-Hagemeyer

USLAR. Kopfüber Piano spielen, mit Kuhglocken Bach läuten oder ein Solo am Suppenschüssel-Schlagzeug – virtuos und witzig jagten "Gogol & Mäx" in Uslar von Nummer zu Nummer.

Mit dem Auftritt der beiden Musik-Clowns hat der Literatur- und Kunstkreis (LuK) einen Sommerhit im Kulturprogramm des Sollings gelandet. Und dies ganz unerwartet. Denn der Vorverkauf lief eher schleppend. Trotzdem füllten am Dienstagabend 130 Besucher – darunter viele von außerhalb – die Zuschauerränge im Forum des Gymnasiums, um sich bereits nach Minuten vor Lachen zu schütteln.

Kein Solo am Piano

Dabei schaut zumindest Gogol eher ernst drein. Mit der Komponisten-Büste auf dem Klavier und im schwarzen Frack will er Bach, Mozart, Beethoven und Chopin spielen und zwar "Piano solo". Doch daraus wird nichts.

Mit immer wieder neuen Einfällen und Attacken weiß Dauerkonkurrent Mäx die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu lenken. Er schleppt ein Alphorn auf die Bühne, trommelt mit dem Handfeger auf dem Kehricht-Eimer und entlockt einem Kinderglockenspiel ungeahnte Töne, indem er mit einem Geigenbogen über den Rand der Metallplättchen streicht.

"Musica barbaria basta" fordert Gogol, doch das Publikum ist begeistert. Denn die Einlagen von Mäx und Gogol sind nicht nur witzig, sondern auch musikalisch virtuos vorgetragen. Obendrein zeigt das Duo aus Baden-Württemberg, das seit 1992 gemeinsam auftritt, akrobatische Klettereien auf und rund um das vielstrapazierte Piano herum.

Beste Unterhaltung

Auch die Zuschauer kommen nicht ungeschoren davon. Als Mäx mit Tellern jongliert, fliegen einige in den Saal. Ein Schreckensruf geht durch die Reihen, auf die allerdings nur Pappteller niedersegeln. Glücklich klatscht das Publikum und bedankt sich mit Applaus für einen Abend bester Unterhaltung.

Von Kornelia Schmidt-Hagemeyer

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 14. Juli 2010

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