Gershwin-Magie im Autohaus

Veröffentlicht: Montag, 18. November 2019 Geschrieben von Detlef Lang

Lübecker Trio „Swingin’ Word“ begeistert Zuhörer

Vertauschte Rollen: Pianist Nikolai Juretzka als Gershwin steht hinter Ákos Hoffmann am Klavier, der eigentlich Klarinette und Saxophon spielt. FOTO: HANS-PETER NIESEN
Vertauschte Rollen: Pianist Nikolai Juretzka als Gershwin steht hinter Ákos Hoffmann am Klavier, der eigentlich Klarinette und Saxophon spielt. FOTO: HANS-PETER NIESEN

VON HANS-PETER NIESEN

Uslar – Erst nach zwei Zugaben ließen die 110 Zuhörer das Lübecker Trio „Swingin’ Word“ gehen, dass das Publikum im Uslarer Autohaus Siebrecht am Samstagabend mit auf eine Reise durch das Leben des Komponisten George Gershwin (1898 bis 1937) genommen hat. Schlaglichtartig gaben sie in ihrem Programm „Jazz is my voice – Die Gerswhin-Story“ Einblicke in Stationen des berühmten Musikers.

„Es war ein tolles Programm, ich habe begeisterte Rückmeldungen erhalten“, sagte der Vorsitzende des Literatur- und Kunstkreises, Ralf Jasper, über den Auftritt des Trios. Zugleich lobte er die Firma Siebrecht für Bereitstellung der Räumlichkeiten, die sich „bestens für eine Veranstaltung dieser Art“ eigneten.

Im ersten Teil standen das Aufwachsen von George Gershwin und seine ersten Schritte auf der Karriereleiter im Mittelpunkt. In der Rolle der Erzählerin brillierte Antje Birnbaum, die mit ihrer vollen Stimme das Publikum in ihren Bann zog. Außerdem bewies sie ihr Gesangtalent und fesselte das Publikum mit ihren Schauspiel-Einlagen.

Nikolai Juretzka übernahm am Klavier die tragende musikalische Rolle des vor Schaffenskraft berstenden Komponisten und Musikers, der sich in seinen jungen Jahren noch von seiner „leicht angetrockneten Klavierlehrerin“ den Spruch anhören musste: „Was machen Sie mit ihrer rechten Hand, ein Klavier ist kein Kotelett! Tüpfeln, tüpfeln!“ Wenn sie damals geahnt hätte, welche Karriere der junge Mann am Broadway hinlegen und welche Impulse er der Musikwelt geben würde, hätte sie das sicherlich so nicht formuliert.

Juretzka, der unter anderem schon Auftritte mit der Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller hatte, stand Ákos Hoffmann mit Klarinette, Saxophon und Gesang zur Seite. Er hat unter anderen Auftritte mit den Swing-Legenden Hugo Strasser und Ambros Seelos absolviert. Im zweiten Teil des Auftritts verwöhnte das Trio das Publikum eher mit Klassikern aus der Oper „Porgy and Bess“, die das das Leben von Afroamerikanern in Charleston um 1870 schildert. Das Wiegenlied „Summertime“ aus der Oper wurde zum Welthit.

Gershwin starb 1937 im Alter von 38 Jahre in Hollywood an einem Gehirntumor. Die Magie seiner Werke wirkt bis heute. Das Uslarer Publikum ließ sich gerne davon einfangen, wie der Beifall zeigte.

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 18. November 2019

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