Musik wie in New Orleans

Veröffentlicht: Mittwoch, 05. September 2018 Geschrieben von Detlef Lang

Konzert mit der Jazzband Heye’s Society begeistert 100 Fans der Musikrichtung

Jazzband begeistert: Auf Einladung des Literatur- und Kunstkreises spielte die Jazzband Heye’s Society in Eschershausen. Foto: Hans-Peter Niesen
Jazzband begeistert: Auf Einladung des Literatur- und Kunstkreises spielte die Jazzband Heye’s Society in Eschershausen. Foto: Hans-Peter Niesen

ESCHERSHAUSEN. 100 Fans haben im Gasthaus Johanning in Eschershausen die Münchner New Orleans Jazzband „Heye’s Society“ gefeiert, die der Literatur- und Kunstkreis Uslar engagiert hatte.

Heye’s Society – das sind sechs Herren, fünf davon schon längst im Rentenalter, die sich der Pflege von Stücken verschrieben haben, mit denen Musiker und Komponisten wie Louis Armstrong, Scott Joplin und Duke Ellington weltbekannt geworden sind. Namensgeber und Boss der Band ist Schlagzeuger und Sänger Heye Villechner.

Über ihn erzählte Moderator und Musiker Toni Ketterle (Kornett), dass er im Hamburger Star Club schon mit den Beatles gesungen habe. „Damals holten die Beatles noch gerne jemand zum Mitsingen auf die Bühne.“

Knorrige Stimme

In Eschershausen hatte Heye Villechner seinen großen Auftritt mit dem Charleston „Ain’t she sweet“ von Milton Auger. Mit seiner knorrigen Stimme gab er dem Stück zur Freude der Zuhörer einen ganz unverwechselbaren Charakter. Für den Rhythmus musste bei dieser Interpretation der Tubaist Leopold Gmelch allein sorgen. Er hatte unter anderem im heute noch beliebten Tigerrag von Scott Joplin ein viel beklatschtes Solo.

Leopold Gmelch war während des Konzerts hinter dem Posaunisten Erwin Gregg sitzend kaum sichtbar, aber gut hörbar. Der vielseitige Erwin Gregg hat unter anderem schon mit Größen wie Hugo Strasser, Max Greger, Udo Lindenberg und der Spider Murphy Gang Musik gemacht.

Jüngster im Bunde von Heye’s Gesellschaft ist der Klarinettist Achim Bohlender, der seinen großen Moment beim Stück Avalon von Vincent Rose hatte. Bei diesem Stück hatte der Komponist ein paar Anleihen bei Puccinis Tosca genommen, erzählte Moderator Ketterle. „Das gab den ersten Plagiatsprozess.“

Fehlt noch Pianist Dr. Tino Rossmann, der Fels mit den schnellen Fingern auf der Tastatur, der auch noch gut singen konnte.

Wer die Augen schloss, um nicht immer wieder auf die zwei rosafarbenen Rosetten starren zu müssen, die von der Bühnendecke herunterhingen, konnte sich sogar für einen kurzen Moment in die Musik getränkten Straßen des Amüsierviertels Storyville in New Orleans träumen. Viel Beifall, für den sich die Musiker mit zwei Zugaben bedankten. (zhp)

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 05. September 2018

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